Die Tech Insights sind unsere interne Veranstaltungsreihe für Kolleg:innen der Star Finanz mit Tech-Profil. Mehrmals im Jahr bringen wir hier Menschen zusammen, die sich mit Technologien, Architekturen und Arbeitsweisen beschäftigen, die unseren Alltag in der Softwareentwicklung prägen.
2025 standen die Tech Insights ganz im Zeichen der Künstlichen Intelligenz. In vier Sessions haben wir gezeigt, wie KI heute schon in Entwicklung, Betrieb und Zusammenarbeit eingesetzt wird – und wo weiterhin Erfahrung, Verantwortung und Teamgeist von Menschen gefragt sind.
In ihrer zweiten Runde ging die Tech-Insights-Reihe einen Schritt weiter: Den Auftakt haben wir im vergangenen Jahr gelegt; wie das Format entstanden ist, erzählen wir im Jahresrückblick 2024. In dieser Runde ging es darum, KI noch konsequenter in unsere tägliche Arbeit hineinzudenken. Neugierde wurde dabei zum roten Faden: ausprobieren, reflektieren, voneinander lernen.
Vom ersten Prompt zu AI-Augmented Software Engineering
Zu Beginn des Jahres drehte sich vieles um eine scheinbar einfache Aufgabe: KI-Tools so in unsere Entwicklungsarbeit zu integrieren, dass sie uns spürbar unterstützen.
Viele Kolleg:innen hatten längst mit Copilots, Chatbots und Code-Generatoren experimentiert. In den Tech Insights haben wir diese Erfahrungen zusammengeführt und sichtbar gemacht, was im Alltag wirklich gut funktioniert, wo KI Zeit spart und an welcher Stelle sie eher zusätzliche Arbeit verursacht.
Dabei wurde deutlich:
- KI unterstützt uns vor allem dort, wo Routineaufgaben anfallen, etwa beim Generieren von Beispielcode, Tests oder bei der Fehlersuche.
- Die eigentliche Qualität der Software entsteht weiterhin durch menschliche Architekturentscheidungen, Reviews und Teamarbeit.
- Entscheidend ist der Rahmen: Guidelines, gemeinsame Spielregeln und das Bewusstsein, dass KI ein Werkzeug ist, kein Autopilot.
Darauf aufbauend beschäftigten wir uns intensiver mit AI-Augmented Software Engineering. Ein besonderes Highlight war der gemeinsame Nachmittag bei unserem Partner Zühlke: Dort wurde erstmals extern die Zühlke Cybernetic Delivery Method™ (CDM) vorgestellt, ein methodischer Rahmen, der zeigt, wie sich KI verantwortungsvoll in Delivery-Prozesse integrieren lässt. Gleichzeitig ging es um die gelebte Praxis: Wir haben uns angeschaut, wie sich Pair Programming mit KI-Assistent verändert und wie Codequalität, Sicherheit und Maintainability trotz höherem Tempo im Fokus bleiben.
Vibe Coding: Ideen im Schnelldurchlauf sichtbar machen
Vibe Coding erlebt derzeit viel Aufmerksamkeit. In unserer Tech-Insights-Session im September haben wir genauer hingeschaut und uns mit Impuls, Live-Coding und Ausprobieren ein eigenes Bild gemacht.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
- Rapid Prototyping leicht gemacht: In kürzester Zeit entstehen klickbare Prototypen, mit denen sich Ideen testen und mit Stakeholdern besprechen lassen. Mockups werden so zu einem starken Kommunikationswerkzeug.
- Nicht für den Produktiveinsatz geeignet: Architektur, Security, Tests und Teamprozesse bleiben unverzichtbar. Vibe Coding zeigt, was technisch machbar; produktive Softwareentwicklung braucht weiterhin saubere Engineering-Standards.
- Brücke für Non-Devs: Auch Kolleg:innen ohne tiefen Entwicklungs-Background können damit arbeiten. Einfache Mockups helfen, Ideen mit den Tech-Teams zu teilen und gemeinsam weiterzudenken.
Für uns war Vibe Coding damit weniger ein neues Entwicklungsparadigma, sondern ein Experimentierfeld für Neugierde. Das Format bringt Nicht-Entwickler:innen näher an unsere Leidenschaft für Tech und Programmieren heran. Einen tieferen Einblick in die Vibe Coding Tech Insights gibt es hier.

S-KIPilot: souveräne KI-Architektur für die Sparkassen-Finanzgruppe
Ein inhaltliches Highlight des Jahres war Tech Insights #4 bei der Finanz Informatik in Hannover. Dort haben wir einen Deep Dive in den S-KIPilot der Sparkassen-Finanzgruppe bekommen – die generative KI-Assistentenlösung am Arbeitsplatz der Sparkassen.
Im Mittelpunkt standen drei Schwerpunkte:
- Architektur & Sicherheit:
Der S-KIPilot läuft on-premise in den Rechenzentren der Finanz Informatik, bewusst nicht in der Public Cloud. Jede Sparkasse arbeitet in einem eigenen Mandanten, der ausschließlich auf interne Daten dieses Instituts zugreift. - Daten & Nutzung:
Der Pilot verarbeitet fortlaufend neue Dokumente pro Institut. Datenqualität und ein klarer Umgang mit Prompts sind entscheidend, damit die Antworten verlässlich sind und die Nutzer:innen gute Ergebnisse erhalten. - Alltagstaugliche Use Cases:
Besonders gefragt sind Anwendungsfälle wie E-Mails schreiben, Dokumente zusammenfassen oder Meeting-Notizen erstellen. Ein Outlook-Add-in bringt den S-KIPilot direkt ins Mailprogramm und damit in den täglichen Workflow.
Technisch liegt der S-KIPilot bewusst ein Stück hinter den jeweils neuesten globalen Modellen und zwar zugunsten von Datenschutz, Datensouveränität und Compliance. Gleichzeitig entwickelt er sich mit kurzen Release-Zyklen kontinuierlich weiter. Wir haben gelernt: Sichere und souveräne KI ist kein abstraktes Zukunftsthema, sondern bereits heute Realität in der Sparkassen-Finanzgruppe.
DevFest Hamburg 2025: Tech Insights trifft Community
Den Abschluss des Tech-Insights-Jahres bildete im November das DevFest Hamburg 2025, erneut zu Gast bei uns am Grünen Deich. Vier Bühnen, rund 400 Teilnehmende und unser Finance-Track „Harbour of Finance“ haben gezeigt, wie lebendig die Tech-Community in Hamburg und darüber hinaus ist. In Sessions, Workshops und Keynotes ging es um:
- KI in der Softwareentwicklung,
- moderne Cloud-Architekturen,
- Payment- und Banking-Use-Cases,
- sowie konkrete Einblicke in Lösungen wie den S-KIPilot.
Viele Gesichter und Themen, die uns in den Tech Insights über das Jahr begleitet haben, tauchten hier wieder auf, diesmal im Austausch mit der breiteren Community: Kolleg:innen aus der Sparkassen-Finanzgruppe, aus Partnerunternehmen und aus der Hamburger Tech-Szene.
Damit wurde das DevFest zum sichtbaren Schlusspunkt der Tech Insights 2025: Was intern angestoßen wurde, fand hier seinen Weg auf die Bühne und in die Community.

KI ist kein Trend, sondern ein Lernfeld
Im Rückblick wird deutlich, was die Tech Insights 2025 ausgemacht hat:
- Wir haben erlebt, wie KI unsere Arbeit beschleunigt, und gleichzeitig gesehen, wo wir klare Grenzen ziehen müssen.
- Wir haben gelernt, dass Tools austauschbar sind, Prinzipien aber bleiben: Architektur, Sicherheit, Qualität und Teamwork.
- Und wir haben gespürt, wie viel entsteht, wenn Entwickler:innen, Architekt:innen, Product Owner und Fachbereiche gemeinsam Neues ausprobieren.
KI ist für uns kein Hype, der wieder verschwindet, sondern ein dauerhaftes Lernfeld, das uns auch in den kommenden Jahren begleiten wird. Tech Insights 2025 hat gezeigt, was passiert, wenn Neugierde, Wissen und Teamgeist zusammenkommen: Dann wird Innovation konkret – in Code, in Produkten und in der Art, wie wir im Team zusammenarbeiten.
Mein Dank gilt allen Speaker:innen, Organisator:innen und Teilnehmenden, die die Tech Insights 2025 möglich gemacht haben, intern wie extern. Die Planungen für 2026 laufen bereits. Für mich steht fest:
Innovation beginnt dort, wo wir gemeinsam Neues ausprobieren.