1997 besiegte der Schachcomputer „Deep Blue“ den seinerzeit amtierenden Schachweltmeister Garry Kasparov.
Das wirkt bis heute auf Laien völlig futuristisch und ist doch nur ein spielerischer Use Case in der Entwicklungsgeschichte der Künstlichen Intelligenz. 25 Jahre später wurde ChatGPT für die Allgemeinheit zur Verfügung gestellt.

Das ist jetzt ein Jahr her und wir alle können, theoretisch jedenfalls, viel besser abschätzen, wozu Künstliche Intelligenz mal fähig sein wird. Die Barrieren zur Teilnahme an der KI-Geschichte haben sich durch die Markteinführung dieser „Conversational AI“ massiv reduziert: Man braucht weder Vorkenntnisse noch ein besonderes technisches Setup. Der Chatbot nimmt Nutzer:innen die Berührungsängste und zeigt das Potenzial auf. Ein KI-gestütztes persönliches Assistenzsystem – wir nennen es in dieser Ausgabe KI-Copilot, weil sich der Begri_ als Standard durchzusetzen scheint – wird schon bald alltäglich sein. Ob privat oder beru`ich, die Einsatzmöglichkeiten sind heute noch theoretisch, aber schon in den nächsten Jahren werden wir sie erleben.

ChatGPT’s Sprint zu einer Million Nutzer:innen. Zeitraum, den Online-Dienste gebraucht haben, um eine Million Nuzer:innen zu erreichen.

* 1 Mio. Downloads Quelle: statista, Unternehmensangaben via Business Insider/LinkedIn

Und je weiter KI ins Leben der Menschen vordringt, desto mehr werden sie erwarten, dass auch ihre Finanzprodukte KI beinhalten. Generative KI wird also die Finanzbranche verändern wie keine Technologie vor ihr. Etablierte Finanzinstitute drohen gerade in dieselbe Falle zu tappen wie beim Thema Digitalisierung: Da wurden die Banken davon überrascht, mit welch hoher Geschwindigkeit Fintechs – und später Tech-Giganten wie Google oder Apple – die neuen digitalen Möglichkeiten genutzt haben, um Produkte mit hohem Kundennutzen zu entwickeln und ihnen relativ schnell Marktanteile abzujagen. Damit ihnen das bei generativer KI nicht wieder passiert, müssen die Institute also schon heute die Weichen stellen. Denn diese Technologie hat mindestens genauso viel disruptives Potenzial für Finanz- produkte und ihre Anbieter.

Dieser Beitrag wurde zuerst im Magazin GOLDILOCKS vom Sparkassen Innovation Hub veröffentlicht. GOLDILOCKS gibt es kostenlos als App im Google Play Store und im App Store von Apple.