Veröffentlicht am

Neuer Schnittstellen-Spezialist der Sparkassen-Finanzgruppe erhält BaFin-Erlaubnis für Kontoinformations- und Zahlungsauslösedienste

Hamburg, 06. Oktober 2021. Schnittstellen-Spezialist für die Sparkassen-Finanzgruppe gegründet: Mit wallis schafft die Star Finanz erstmals eine zentrale Anlaufstelle für die Entwicklung und das Management von sogenannten Application Programming Interfaces (APIs). Diese Schnittstellen sind die technische Grundlage vieler innovativer Anwendungen rund um Bank- und Versicherungsdienstleistungen und ein wichtiger Baustein in der zukünftigen Wertschöpfungskette im Ökosystem von Sparkassen, Verbundpartnern und öffentlichen Versicherern. Rund 25 Spezialisten arbeiten gemeinsam mit den wallis-Geschäftsführern Martin Schaffranski und Martin Tobies am Standort Hamburg daran, mit APIs die Plattform der Sparkassen weiterzuentwickeln.

Jochen Balas, Vorsitzender der Geschäftsführung Star Finanz

wallis: Innovationswerkstatt für neue Angebote und Anwendungen

„Der Wunsch der Kunden nach Banking-Diensten im für sie passenden Kontext wird den Markt neu ordnen“, sagt Jochen Balas, Vorsitzender der Geschäftsführung der Star Finanz. Dieses Feld dürfe man nicht allein den FinTechs und den internationalen BigTechs überlassen, die die Schnittstellen von Sparkassen und Banken bereits nutzen, um auf der Basis von Kontoinformationen neue Dienstleistungen anzubieten. Balas: „In der Integration, Analyse und Vernetzung von Daten liegt enormes Potenzial, innovative Angebote und Produkte mit hohem Nutzwert für Verbraucher und Firmenkunden zu entwickeln. Konnektivität ist somit der Schlüssel für das Banking von morgen. Mit der Bündelung unserer API-Kompetenzen unter dem Dach der neuen wallis wollen wir Sparkassen und Verbundpartner bei der Entwicklung solcher neuen Anwendungen unterstützen und zum zentralen Ansprechpartner für FinTechs, InsurTechs und weiteren finanzdienstleistungsnahen Startups werden.“

APIs als wichtiges Zukunftsthema für die Sparkassen-Finanzgruppe

Das Thema Schnittstellen erhielt durch die Umsetzung der zweiten Payment Service Directive (PSD2) im Jahr 2018 einen massiven Schub. Sie schreibt vor, dass europäische Banken lizensierten Dritten einen Zugang zu Zahlungskonten gewähren müssen, wenn ihre Kunden dies wünschen. Auf dieser Basis können Kunden als Souverän der eigenen Bankdaten selbst entscheiden, in welchem Kontext sie die Daten aus ihrem Bankkonto nutzen möchten, um beispielsweise individualisierte Produktangebote in den Bereichen Anlage, Vorsorge, Versicherungsschutz oder Immobilienfinanzierung in Anspruch nehmen zu können.

Martin Schaffranski (l.) und Martin Tobies (r.), Geschäftsführer bei der Wallis GmbH

„Ein möglicher Anwendungsfall wären die Integration und Analyse von Umsatzdaten für die Steuererklärung“, erläutert Martin Schaffranski, Geschäftsführer von wallis. „Hierfür bietet wallis neben der eigenentwickelten Open Banking Plattform, die an alle relevanten Sparkassen und Banken in Deutschland angebunden ist, auch einen regulatorischen Rahmen für FinTechs und andere Partner an, die unsere Kontoinformations- und Zahlungsauslösedienste in ihr Angebot integrieren wollen.“ Die API-Plattform verfügt seit dem 11. August 2021 über die dafür erforderliche BaFin-Erlaubnis zur Erbringung von Kontoinformations- und Zahlungsauslösediensten nach Paragraf 1 Absatz 1 Satz 2 Nummer 7 und 8 des Zahlungsdiensteaufsichtsgesetzes (ZAG).

„APIs sind der Schlüssel, um die Plattform der Sparkassen mit innovativen Lösungen sowie Partnern anzureichern. Als zentraler Baustein der API-Management-Strategie der Sparkassen werden wir wallis zum Partner für schnittstellenbasierte Angebote und Anwendungen innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe ausbauen“, ergänzt Martin Tobies, Geschäftsführer der Star Finanz und von wallis. Übergeordnete Aufgabe von wallis sei daher nun der Aufbau und Betrieb einer zentralen API-Plattform. Sie soll die Entwicklung von individuellen APIs für innovative Produkte bündeln, den Ausbau der eigenen Open Banking API vorantreiben sowie die Betreuung der Sparkassen-eigenen PSD2-Schnittstelle und des zentralen Entwicklerportals übernehmen. „Wir wollen nicht nur der zentrale technische Dienstleister werden, wir sorgen auch dafür, dass die angebotenen APIs sicher und gemanagt genutzt werden können“, so Tobies. Dabei spielt auch ein Abgleich mit der Geschäftsstrategie der Sparkassen und somit eine enge Zusammenarbeit mit u.a. dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) eine wichtige Rolle.

Die Vielzahl neuer Ideen und Möglichkeiten auf Basis der API-Plattform inspirierten auch Namen und Markenzeichen von wallis. Das W im Logo von wallis ähnelt einer auf der Seite liegenden Acht, dem mathematischen Symbol für Unendlichkeit, das 1655 vom Mathematiker John Wallis erstmals verwendet wurde. Die bisher für das Thema Open Banking API zuständige Tochterfirma Star Finanz Ahoi GmbH ist in wallis aufgegangen. Weitere Informationen unter wallis.de

wallis ist bereits die zweite, von der Star Finanz gegründete Innovationseinheit innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe. Der 2017 gegründete Sparkassen Innovation Hub (S- Hub) identifiziert innovative Angebote und treibt innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe die Kooperationen mit FinTechs und InsurTechs voran. wallis wird als Partner mit dem S-Hub zusammenarbeiten, um die Umsetzung innovativer Services, neuer Produkte und Mehrwerte für die Sparkassen und ihre Kunden technisch zu ermöglichen.